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31. ITFS: Neue Leitung, neuer Look, Fokus auf deutsche Animation und Länderschwerpunkt Irland

Bei der Pressekonferenz des 31. Internationalen Trickfilm-Festival Stuttgart am 6. März stellte sich nicht nur das neue Führungsduo vor – Heike Mozer und Annegret Richter – , es wurden auch einige Änderungen und natürlich ein prall gefülltes Programm verkündet.

Annegret Richter und Heike Mozer beim ITFS23; Foto: Reiner Pfisterer

Vom 23. bis 28. April findet das 31. Internationale Trickfilm-Festival Stuttgart (ITFS) statt. Erstmals unter der Leitung von Heike Mozer und Annegret Richter. Mozer ist bei der kaufmännischen Leitung der das Festival austragenden Film- und Medienfestival gGmbH im Lead, Richter ist künstlerische Direktorin.

Zu den Neuerungen gehört eine übersichtliche Programmstruktur und feste Zeitschienen für die Wettbewerbsprogramme. Außerdem gibt es 2024 auch einen neuen zentralen Treffpunkt für Filmemacher:innen, Publikum und Presse im Herzen der Stadt. Das neue Leitungs-Duo ruft „das Festival der kurzen Wege“ aus und hat dem ITFS auch optisch ein Make-over verpasst. Das wird sowohl beim Open Air auf dem Schlossplatz, als auch rund um die Festivalkinos und im neuen Festival Centre im Haus der Katholischen Kirche zu erleben sein.

Der Festivalbegriff „Insights“ subsummiert künftig Talks und Panels, Masterclasses und Workshops, die vorwiegend im Eugen-Bolz-Saal im Festival Centre stattfinden. Dort befindet sich die Filmmakers Lounge: ein Ort, um sich zu treffen, kurz auszuruhen und für Empfänge, Gespräche und Präsentationen. Auch die die Filmmakers Talks finden hier statt. Das Festival-Publikum kann hier die Filmschaffenden persönlich kennenlernen und mehr über ihre Arbeit erfahren.

Zudem bündeln das ITFS und die parallel stattfindenden APDs und FMX erstmals ihre Kräfte in der „Stuttgart Animated Week“. Die drei parallel stattfindenden Veranstaltungen möchten ihre Synergien nutzen und diese Woche Ende April gemeinsam mit Leben füllen. So gibt es bereits am Tag vor der großen Festival-Eröffnung am 23. April eine gemeinsame Opening-Veranstaltung für Fachpublikum und Ehrengäste.

Auch programmatisch gibt es Überschneidungen zwischen den drei Events: Bei der FMX stehen u.a. „Women in Animation“ im Fokus, was sich im ITFS-Programm fortsetzt. So gibt es eine Masterclass mit Ebele Okoye, die sich der Stärkung von Frauen in der Animation in Afrika verschrieben hat; in der Reihe „In Persona“ ist Špela Čadež zu Gast, eine leidenschaftliche Verfechterin des Analogen, die mit Puppen- und Cutout-Techniken beeindruckt. Und Michaela Pavlátová wird in Stuttgart mit dem Ehrenpreis des internationalen Animationsverbands ASIFA ausgezeichnet. Isabel Herguera gibt Einblick in ihre Arbeit an dem Langfilm „Sultana’s Dream“, der von und mit Frauen in Indien gestaltet wurde und am Freitag zu sehen ist.

Im Programm des ITFS werden mehr als 400 Filme im Kino und über 100 Filme auf dem Open Air aus 34 Ländern zu sehen sein. „In den Wettbewerben gibt es eine Tendenz zu Stop-Motion, zum Handgemachten und nur wenige Filme in 3D. Übrigens sind keine Filme dabei, die durch KI hergestellt wurden“, betonte die künstlerische Leiterin Annegret Richter. Die Filmemacher:innen beschäftigen vielmehr Fragen wie „Wer bin ich? Wo will ich hin? Was ist Heimat?“ Themen sind auch mentale und physische Gesundheit oder die Beschäftigung mit sich selbst.

Die Serie „Fritzi und Sophie“ feiert Weltpremiere auf dem ITFS 2024; Foto: ITFS

Ein weiteres Programm-Highlight ist der neue Fokus auf deutsche Animation. „Mir persönlich ist es wichtig, die deutsche Animation beim Festival sichtbarer zu machen und auch die deutsche Branche stärker einzubinden. Einige deutsche Kurzfilme sind auch im Internationalen Wettbewerb zu sehen, aber wir haben zusätzlich zwei Programme mit aktuellen Filmen aus Deutschland zusammengestellt, die die gesamte Bandbreite des deutschen Filmschaffens aufzeigen“, so die künstlerische Leiterin.

Dazu gehört die Weltpremiere der Serie „Fritzi und Sophie“, bevor sie im Herbst in ARD und Kika ausgestrahlt wird. Am Festivalfreitag werden alle acht Folgen auf dem Open Air und im Kino gezeigt. Die Geschichte einer grenzenlosen Freundschaft zweier Mädchen spielt im politisch turbulenten Sommer und Herbst 1989 und zeigt ein Stück deutsch-deutsche Geschichte für Kinder, Familien und alle, die damals dabei waren. Sie ist aber auch ein Paradebeispiel für die Synergien unserer drei Veranstaltungen der Stuttgart Animated Week: das Filmprojekt „Fritzi – Eine Wendewundergeschichte“ war bereits 2015 bei den APDs und nun feiern wir beim ITFS die Weltpremiere dieses rein deutschen Serienprojekts und die Macher:innen sind bei der FMX mit einem Making-of zu Gast.

Last but not least rollt das Trickfilm-Festival im Länderfokus den grünen Teppich für Irland aus: „Seit über 20 Jahren hat sich dort eine wahnsinnig spannende, junge und progressive Animationsfilmszene entwickelt, die international für viel Aufmerksamkeit sorgt. Wir freuen uns gemeinsam mit Animation Ireland, tolle Gäste und Filme nach Stuttgart zu holen“, sagte Richter. Der Länderfokus Irland wird unterstützt von Zeitgeist Irland 24 – nur einem von vielen Partnern, die das Festival ermöglichen.